Pressemeldung - 9.4.2017 - Petition: Sportschützen wehren sich
In der Hoffnung, Interesse und journalistische Neugierde bei Ihnen, den Damen und Herren in den Redaktionen, geweckt zu haben, übersenden wir Ihnen diese Meldung.
Vielen herzlichen Dank im Voraus.
Anlass: Die Forderung der Fraktion und Partei der niedersächsischen Grünen/Bündnis 90, das Waffengesetz dahingehend zu ändern, dass in Zukunft die Sportschützen in Niedersachsen ihre Sportgeräte nur noch in extra zu errichtenden Waffentresoren im Schützenhaus lagern dürfen und jeweils nur zu Sportwettkämpfen entnehmen können. Keine Waffen in Privathände, keine Waffen in das Heim des Sportschützen!
Unser Engagement: Formulierung einer Petition, die zu unserer Überraschung bundesweites Echo fand. Selbst in so unterschiedlich orientierten Bundesländern wie Baden-Württemberg und Bayern.
Am 06.04.17 um 12 Uhr fand die Übergabe der Petitionsunterschriften im Hannoverschen Landtag an den Landtagspräsidenten Herrn Bernd Busemann statt. Ein besonderer Aha-Effekt war seine sehr verständliche Beschreibung der Verwendbarkeit einer solchen Petition für den zuständigen Petitionsausschuss, aber auch für andere gesetzgeberische Referenten- u. Parlamentarier-Arbeit. Herzlichen Dank dafür.
Nun hoffen wir auf die Volksnähe unserer Abgeordneten, der öffentlich rechtlichen Medien und unserer Heimatpresse, dass sie diese Initiative kommentieren und zum Wohle eines bürgerlichen Meinungsaustausches aufnehmen, der unser Zusammenleben gestaltet.
Zur Hintergrundinformation gehört der Auszug aus dem Schreiben an den Herrn Landtagspräsidenten Bernd Busemann anlässlich der Übergabe unserer Petition mit ca. 5.100 Unterschriften von Unterstützern aus Hannover, dem Bundesland Niedersachsen sowie allen Bundesländern. Das grenzübergreifende Echo auf unser ehrenamtliches Engagement hat uns selbst verblüfft. Österreich, die Schweiz und weitere EU-Staaten finden sich bei den Unterschrift-Gebern wieder. Chefredakteure, Verbandsvertreter etc. sind ebenfalls zahlreich bei den Unterstützern zu finden.
Den von wem auch immer, disziplinierten Niedersächsischen Schützenbund mag man wohl vermissen, aber wundern, das haben wir uns abgewöhnt.
Anlage , Auszug aus einem Schreiben an den Landtag, und Bild der Übergabe
Von rechts:
|
Auszug aus dem Anschreiben:
Herrn Landtagspräsidenten
Bernd Busemann
Sehr verehrter Herr Landtagspräsident Busemann,
wir, der Schießsportverein Groß- u. Kleinkaliber von 1984 e.V. Hannover, hat in seiner Mitgliederversammlung in 2016 beschlossen, sich in die Diskussion um Fragen des Waffenrechts einzumischen. Das Gleiche tat bekanntlich auch die Fraktion der Grünen in Landesparlamenten und auf Bundestagsebene. Es ist ein wiederkehrendes Thema, ein populistisches Thema dieser Partei, die damit das Geschäft mit der Angst betreibt. Noch mehr erstaunt uns, mit welcher Gelassenheit auch die weiteren Parteien im Landesparlament mit dieser Forderung umgehen. Ist für alle Parteien das Schützenwesen dieser Traditions- u. Gesellschaftssport ein „Schmuddelthema“, das man in der Öffentlichkeit nicht anfassen darf? Unsere Volksvertreter geben sich im Kleinen, vor Ort, bei den Wählern, als Einzelkämpfer immer so redselig und verständnisvoll - eigentümlich, dass das nicht positiver von eben diesen Abgeordneten in die Öffentlichkeit getragen wird. Passt das nicht im Kampf um die Wählerstimmen? Sichtbares Zeichen aktuell ist u.a. die Festveranstaltung zur Wahl des Sportler des Jahres. ein 7facher Deutscher Meister im KK-Liegendkampf und ein aktueller Deutscher Meister Luftpistole stehen in der hintersten Reihe auf der Bühne, ja sie stören beinahe.
Dass die Petition eines kleinen Vereins natürlich keine unmittelbar wirksame Menge von 24.000 Stimmen zusammen bringt, die in Niedersachen erreicht werden müsste, um Gesetzesänderungen zu erwirken, war uns klar. Für einen zu beachtenden Weckruf sollte es aber zumindest reichen.
Die Landeshauptstadt Hannover wirbt mit dem internationalen Event des größten Schützenfestes der Welt. Da müsste man vermuten, dass die Fraktionschefs der Parteien des Niedersächsischen Landtages den Mut aufbringen, die Forderung der Grünen-Fraktion entsprechend deutlich und unmissverständlich zurückzuweisen. Es geht um einen traditionellen Sport, der in die Bevölkerung eingebettet ist. Es geht um das sportliche und ehrenamtliche Engagement der Schützenschwestern und Schützenbrüder in der Region Hannover und des Landes.
Dazu dürfen wir Ihnen als Landtagspräsidenten das Ergebnis unserer Petition in einer Dokumentation mit mehr als 5.150 Unterschriften überreichen. Besonderen Wert stellen die
vielen Kommentare und Diskussionstexte der Unterstützer unserer Forderung aus dem Lande, der ganzen Bundesrepublik, Österreich, der Schweiz und andern Nachbarländern dar, lesenswert für alle Politiker, die sich sachgerecht zu diesen Thema äußern wollen!
Die Forderung der Grünen Fraktion ist in ihrem Inhalt und ihrer weltanschaulichen Auslegung der Wirklichkeit entrück, populistisch. In ihrem technischen Verständnis, erinnert sie an Maschinenstürmer und auch an die Schwächen unseres Schulsystems, das nur noch Ausbildung für berufliche Fertigkeiten betreibt und nicht mehr Bildung vermittelt. Nur horizontübergreifende Bildung führt zu einem Bürger der sich kritisch, distanziert und eigenständig sein Urteil über die Dinge des Lebens bilden kann.
Wir hoffen darauf, dass sich die Fraktionsvorsitzenden der im Landtag vertretenen Parteien zu einer Stellungnahme, zu einer Antwort durchringen, um in der Öffentlichkeit zu erklären, wie Sie es in Zukunft mit solchen Anträgen im Landtag halten, die in diesem Bereich zu Lasten dieser Sporttreibenden gehen.
Leider sind wir keine PR-Profis, trotzdem hoffen wir auf ein Echo, das unsere Sorgen um unseren Sport der Öffentlichkeit näher bringt und in die parlamentarische Arbeit einbezogen werden kann.
Mit freundlichem Gruß
SV Groß- u. Kleinkalieber Schießsportverein von 1984 e.V. Hannover
Karl-Heinz Horenburg 1. Vorsitzender |
Ekkehard Neugebauer 2. Vorsitzernder |